Blick auf die Speicherstadt Hamburgs bei Tag, Quelle: Envato Elements - User - JJFarquitectos
Ich selbst komme aus dem Ruhrgebiet oder wie man hier so schön sagt, aus‘m Pott. Meine Tante ist, als ich klein war, aus beruflichen Gründen nach Hamburg gezogen, weshalb ich mit der Stadt schon immer irgendwie seelisch verbunden war (Klingt total kitschig, ich weiß.) Früher kam mir der Ort so weit weg vor, dabei fährt man von meiner Heimatstadt nicht mal drei Stunden in die Hansestadt Hamburg. Zuletzt war ich dort vergangenen Monat mit meiner Travel-Bestie alias meiner Lebensretterin in jeglicher Hinsicht.
In dem folgenden Beitrag erzähle ich euch, was ich an einem Wochenende in Hamburg so alles erlebt habe. Zudem habe ich grandiose Food-Spots für euch, die müsst ihr unbedingt mal ausprobiert haben.
Mein Zug fuhr an einem Freitag um 16:56 Uhr vom Essen Hbf ab. Auf mich warteten nun knapp drei Stunden Fahrt, welche ich mir zum einen mit Lesen und zum anderen mit Kartenspielen vertrieb. Funfact: Jegliche Form von Gesellschaftsspielen neigen bei uns tendenziell dazu, am Ende auszuarten, da die Regeln dann doch nicht so eindeutig waren. Um 19:49 Uhr kamen wir dann in Hamburg an.
Nachdem wir in unserem Hotel, welches sich in zentraler Lage befindet, eingecheckt haben, ging es direkt auf die Suche nach einem Lokal, in welchem die Küche noch nicht geschlossen war. Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber nach einer Anreise habe ich oft einen Bärenhunger. Jackpot – Wir fanden eine Pizzeria namens Casa Romana (Adresse: Lange Reihe 12 A, 20099 Hamburg), so wie man sie in Italien in einer kleinen Seitenstraße entdecken würde. Hier habe ich mich total wohlgefühlt, die Atmosphäre stimmte und die Auswahl an Gerichten war auch vielfältig. Aber nicht zu groß, dass man überfordert ist, wenn ihr versteht, was ich meine.
Nachdem wir genüsslich Pasta und Pizza gespeist hatten, wollten wir, auch wenn es schon stockfinster war, noch ein wenig durch Hamburg spazieren. Wir fuhren also noch zum Jungfernstieg, um das südliche Ufer von der Alster zu bestaunen. Unser letzter Stopp für den Tag war das Rathaus.
Vielleicht langweile ich jetzt die ein oder anderen, aber am Samstagmorgen ging es für uns nach dem Frühstück direkt ins Dungeon (Kann man um 10:20 Uhr in der Früh ja mal machen.) Meine beste Freundin war nämlich noch nie in Hamburg und wollte schon immer mal solch eine Attraktion erleben. Für alle, die es nicht kennen: Das Dungeon ist eine von Schauspieler*innen präsentierte Kombination von Geschichtsstunde und Gruselkabinett. Da ich vergangenes Jahr nur Positives meiner Travel-Bestie vom Dungeon berichtet hatte, war ich auch d’accord damit. Glaubt aber nicht, dass ich mich nicht erschreckt hätte. Einfach genial und mal was anderes.
Danach ging es für uns zu dem Fliesomat an der Keramikwerkstatt Stein und Schuldt in Hamburg-Eppendorf (Adresse: Eppendorfer Weg 158, 20253 Hamburg). Dem was? Für nur 4 € bekommt ihr das wohl coolste Andenken an Hamburg, und zwar könnt ihr hier kleine handgefertigte Keramikfliesen mit verschiedenen Motiven erwerben. Alle aus gebranntem und lasiertem Ton, bruchsicher verpackt in kleinen Pappschachteln. Sowas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Mal was anderes, als nur eine Postkarte aus dem Urlaub mitzubringen.
Nachdem wir uns eine „Fliese gezogen hatten“ schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen. Lauter kleiner Boutiquen, damit kann man mich eh immer begeistern. Meine beste Freundin und ich entdeckten wenig später eine kleine Eisdiele namens „Luicella’s Ice Cream“ (Adresse: Eppendorfer Landstraße 10, 20259 Hamburg). Der Laden sah von außen recht unscheinbar aus, aber eins kann ich euch sagen, ich habe noch nie so ausgefallene Eissorten auf der Speisekarte gesehen. Angefangen von Franzbrötchen-Geschmack bis hin zu Birne-Walnuss.
Wir entschieden uns schlussendlich für Vanille-Kirsche und für Pflaume-Karamell. Die 2,20 € pro Kugel waren es definitiv wert!
Wir waren zwar schon gestern Abend kurz mal am Jungfernstieg gewesen, allerdings wollten wir den Ausblick aufs Wasser nochmal am helllichten Tag genießen.
Also holten wir uns etwas zu trinken und setzten uns ein Weilchen mit unseren Pink Drinks ans Ufer. Das Wetter war auf unserer Seite, die Sonne schien angenehm auf unsere Rücken. Ich hätte dort den ganzen lieben langen Tag sitzen bleiben können, jedoch stand noch eine Menge auf unserem Programm.
Als Nächstes ging es zu den Landungsbrücken, genauer gesagt zum Alten Elbtunnel. Obwohl ich schon mehrmals in Hamburg war, bin ich bis dato noch nie durch diesen gelaufen, weshalb ein kleiner Spaziergang nicht fehlen durfte. 426,5 Meter unter der Elbe. Obwohl es nur ein ganz normaler Tunnel ist, hat dieser mich trotzdem fasziniert #Touri.
Im Anschluss liefen wir noch ein wenig in der Umgebung herum, bevor es dann zur Reeperbahn ging. Mittlerweile hatten wir schon 16:30 Uhr, Zeit für Mittagessen. Im Internet suchten wir vorab nach veganen Food-Spots, am Ende wurde es das Bidges and Sons (Adresse: Reeperbahn 7, 20359 Hamburg). Dort bekommt ihr vegane Burger der Superlative. Bislang hatte ich schon die ein oder andere Hähnchenalternative gegessen, aber noch nie veganen Käse, weshalb ich diesem vorerst auch etwas skeptisch gegenüber war. Ich hatte einen veganen Chicken Burger mit Käse und Bacon bestellt, und ich war mehr als zufrieden mit meiner Wahl. Das Preisleistungsverhältnis stimmte und das Ambiente war auch sehr gemütlich. Da würde ich beim nächsten Mal nochmal hingehen!
Ein Hamburg Trip ohne einen Besuch auf der Reeperbahn? Nicht mit uns! Wir hatten uns vorab eine Reeperbahntour über GetYourGuide gebucht, da wir das unbedingt mal mitmachen wollten. Tipp: Es werden Touren wie Sand am Meer angeboten, da ist garantiert für jeden etwas dabei. Bucht vielleicht nur früh genug eure Wunschtour, da die Führungen sehr beliebt sind. Auch wenn ich die wohl bekannteste Partymeile aus dem Norden bereits kannte, war die Reeperbahnführung mit einem waschechten Hamburger auch für mich ein neues Erlebnis. Eine spannende Mischung aus Information und Unterhaltung. Wir erfuhren interessante Anekdoten und Details von unserem Guide über das Leben und die Liebe des Rotlichtviertels. Angefangen von der Herbertstraße, über die Davidwache bis hin zu Jack the Ripper. Zwei Stunden später, gegen 23:30 Uhr, fuhren wir dann wieder in unser Hotel, da es morgens für uns früh rausging.
Sonntag, 7:30 Uhr in der Früh - Für uns ging es schon früh aus den Federn, da wir nur noch einen halben Tag in Hamburg hatten. Da wir als Kinder gerne „Die Pfefferkörner“ geschaut hatten, wollten wir unbedingt noch die Speicherstadt erkunden. Gesagt, getan, wir machten uns gleich nach dem Frühstück auf dem Weg.
Übrigens ist Hamburg sehr gut vernetzt, weshalb man zügig von A nach B kommt, auch zu Fuß lassen sich viele Orte schnell erreichen. Unsere 10.000 Schritte hatten wir also schnell gemeistert.
Nachdem wir in Kindheitserinnerungen geschwelgt hatten, liefen wir rüber zur Elbphilharmonie. Ein wunderschönes Gebäude, wie ich finde. Generell hat es mir die gesamte Speicherstadt irgendwie angetan. Jedes Mal, wenn ich dort bin, fühle ich mich zurück in eine andere Zeit katapultiert. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus, um die Elphi näher zu erkunden, da wir zum Abschluss noch in die Hamburger Innenstadt wollten, um Schaufensterbummel zu beitreiben. Am Ende landeten wir dann wieder bei Starbucks. Immer wieder aufs Neue eine Versuchung. Letzten Endes fuhr dann um 14:49 Uhr unser Zug vom Hamburg Hbf in Richtung Heimat ab.
Die Wochen und Tage vergehen zurzeit wie im Fluge, so auch unser kleiner Hamburg Trip. Kaum dagewesen, da mussten wir auch schon wieder gehen. Trotzdem haben wir viel erlebt und viel gesehen. Wir hatten einen guten Mix aus Touri-Klassikern und Insider-Spots. Was will man mehr! Der Fliesomat sowie der Besuch im Dungeon waren meine persönlichen Highlights. Aber auch der kleine unscheinbare Eisladen in Eppendorf wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Schließlich habe ich noch nie so interessante Eissorten gesehen. Bis nächstes Jahr, Hamburg!