Der Mirador del Rio bietet einen tollen Blick auf Lanzarotes Nachbarinsel La Graziosa Foto: Marita Trinius
Hohe Berge, an denen die Wolken hängen bleiben können, gibt es hier nicht. So kann der Wind ungestört über die Insel wehen und für einen blank geputzten Himmel sorgen. Viel Sonnenschein ist aber nur einer der Pluspunkte. Die faszinierende Vulkanlandschaft der aus Feuer geborenen Insel und die schönen Strände sind weitere Gründe, warum Lanzarote im Atlantik so beliebt ist. Ich entspanne während meines Urlaubs an den Playas de Papagayo, das ist eine Reihe wunderschöner, geschützter Sandbuchten mit türkisblauem Wasser. Aber auch die Playa Blanca mit ihren feinen, breiten Sandstränden oder das Touristenzentrum Puerto del Carmen mit der kilometerlangen Strandpromenade stehen bei Touristen hoch im Kurs.
Da Lanzarote recht klein ist, nur 65 km lang und 25 km breit, eignen sich alle Ausflüge als Tagestouren. Mein erster Trip führt mich direkt einmal quer über die Insel. Bei Haria liegt das Tal der 1.000 Palmen, in dem – neben wirklich unzähligen Palmen – Mangos, Papayas, Aloe-Pflanzen und Süßkartoffeln wachsen.
Nach einem Abstecher zu dieser grünen Oase auf der ansonsten von braunem Vulkangestein geprägten Insel fahre ich weiter nach Guatiza. In dem Örtchen hat der mit Lanzarote tief verbundene Künstler und Landschaftsarchitekt César Manrique (1919–1992) einen Kaktusgarten geschaffen. Sein letztes Werk ist um eine Windmühle angelegt und beherbergt alle 1.420 Kakteenarten, die auf Lanzarote wachsen.
Manrique hat seine Spuren überall auf der Insel hinterlassen, er war es, der mit seinen Ideen und Werken den Tourismus ankurbelte. Sein ganzes Schaffen lässt sich in der Stiftung César Manrique in Tahiche bewundern. Sein fantastisches ehemaliges Wohnhaus, das er in fünf Lavablasen gebaut hat, ist heute Besuchern zugänglich. Wir spazieren durch das begehbare Kunstwerk und sind einfach nur begeistert von den lichtdurchfluteten Räumen, dem Pool und den Pflanzen darin.
Ein von der Natur geschaffenes Meisterwerk ist der Timanfaya-Nationalpark. Hier reihen sich mächtige Vulkankegel aneinander, sie leuchten je nach Sonneneinfall von silbrigem Schwarz bis hin zu tiefem Orange.
Auf einer geführten Wanderung – sie ist kostenlos und kann direkt im Park gebucht werden – laufe ich mitten durch diese imposante Lavawelt, in der trotz der Ödnis Vögel, Käfer und Pflanzen leben. Bei der anschließenden Busfahrt durch den Park komme ich sehr nahe an die Kraterränder heran – hier müssen immense Naturkräfte gewirkt haben!
Auf einer Bootstour lerne ich noch La Graciosa, die kleine Schwesterinsel Lanzarotes, kennen. Fast unberührt liegt sie da, mit einsamen Stränden und dem Mini-Hafenort Caleta de Sebo. Hier esse ich frisch gegrillten Fisch – und will noch gar nicht ans Nachhausefahren denken...
Marita Trinius
Die Insel Lanzarote liebt man oder mag sie gar nicht – die GLOBISTA-Autorin gehört eindeutig zur ersten Fraktion. Die Feuerinsel ist für sie einzigartig, und in die kleine Schönheit La Graziosa hat sie sich sofort verliebt.