Die Christusstatue thront als Wahrzeichen über Rio de Janeiro, im Hintergrund liegt der berühmte Zuckerhut
Copacabana, Ipanema, Zuckerhut – Namen, die wie Musik klingen. Und wie eine Verheißung auf unbeschwerten Urlaub, Sonne, Sand und Meer. Wer Rio de Janeiro, die Millionenstadt an der Südostküste Brasiliens, besucht, wird nicht enttäuscht. Jetzt ist Sommer dort, die Traumstrände Copacabana und Ipanema liegen halbmondförmig unter einem strahlend blauen Himmel, Badelustige hüpfen in den warmen Atlantikwellen herum, Strandgänger flanieren am Ufer entlang. Das wellenförmig angelegte Pflaster der Strandpromenade weist immer den Weg. Viele Menschen sitzen einfach nur in den typischen Plastikstühlen der Strandbars und trinken die beliebte Kokosnussmilch – direkt aus der frisch geöffneten Schale der Kokosnuss.
Wir genießen dieses Bild vor unseren Augen, während wir über die Strandpromenade schlendern und immer noch nicht ganz glauben können, dass wir an der weltberühmten Copacabana sind. Dass es hier traumhafte Strände gibt, haben wir schon gesehen: Zu Beginn unseres Urlaubs verbrachten wir zum Auftanken, vier Fahrstunden von Rio entfernt, einige Tage in Paraty an der Costa Verde. An der „grünen Küste" liegt eine tropische Paradiesbucht nach der anderen, dazu das intensiv türkisblau leuchtenden Meer, wir fühlten uns wie im Garten Eden. Die vorgelagerten Inseln von Paraty zählen zu den besten Tauchspots Brasiliens. Von dem ehemaligen Kolonialstädtchen mit denkmalgeschützter Altstadt fahren regelmäßig Boote hinaus. Rund um Paraty lassen sich noch einsame Strände mit viel Ruhe finden.
An der Copacabana jedoch herrscht ein ganz anderes Flair. Auch wenn der Strand selbst gar nicht überlaufen ist, geht's auf der Strandpromenade quirlig zu. Hier wird eifrig gejoggt, spaziert, erzählt und sich ausgetauscht. Die Menschen hier strahlen ungeheuer viel Lebenslust aus, sie wirkt einfach ansteckend! Dass hier zur Zeit des Karnevals Anfang März (02.–09.03.2019) alle außer Rand und Band sind, können wir uns gut vorstellen. Dann werden im berühmten Sambadrom in schier endlosen Paraden bunt geschmückte Wagen mit aufregenden Sambatänzerinnen am Publikum vorbeiziehen und die Stimmung zum Kochen bringen. Es gibt auch einen Straßenkarneval mit Umzügen, zum Beispiel am Strand in Ipanema und im malerischen alten Stadtteil Lapa.
Schöne Aussichtspunkte auf die Stadt gibt’s in Rio genug. Ein Ausflugsklassiker ist die Fahrt mit der Seilbahn zum Zuckerhut (394 Meter). Der berühmte Felsen, der in der Form wirklich einem Zuckerhut ähnelt, liegt oberhalb der Copacabana und ist ganz einfach zu erreichen. Schon während der Gondelfahrt haben wir eine tolle Aussicht auf einige der schönen Strände, die rund um Rio liegen. Oben wird es noch besser. Eine große Plattform eröffnet uns den Blick über die Stadt mit ihren Brücken und Hügeln, mit dem Häusermeer aus Wolkenkratzern und Kolonialgebäuden und dem Maracanã-Stadion, dem größten Fußballstadion der Welt. Es ist einfach einzigartig hier oben! Rios berühmtestes Wahrzeichen aber ist die Christusstatue auf dem Gipfel des Corcovado (704 Meter). Ihr Besuch ist für uns ein absolutes Muss. Mit ausgebreiteten Armen erwartet uns die 38 Meter hohe Figur. Wir kommen uns klein, aber gut beschützt unter ihr vor.
Unsere letzten Urlaubstage verbringen wir wieder am Strand. Und zwar an einem, der als einer der weltschönsten gerühmt wird: der Strand von Jericoacoara, kurz "Jeri" genannt. Um dorthin zu kommen, mussten wir erst von Rio nach Fortaleza an der Nordostküste fliegen und dann noch einen Autotransfer nehmen. Doch der Weg hat sich gelohnt. Der 23 Kilometer lange, goldfarbene Streifen Sand liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, umgeben von hohen goldgelben und rosafarbenen Dünen. Es ist schon Abend, als wir ankommen. Der Vollmond leuchtet die Dünen schneeweiß an und lässt den Atlantik geheimnisvoll in der Tropennacht glitzern. Was für ein Willkommensgruß ... Jericoacoara war lange ein Geheimtipp unter Windsurfern, aus dem ehemaligen Fischerdorf ist mittlerweile ein stylisher Urlaubsort geworden. Der entspannte Way of Life, den die Windsurfer geprägt haben, ist aber noch immer zu spüren.
Wer die Zeit hat, sollte unbedingt noch Salvador da Bahia, die alte Hauptstadt Brasiliens, besuchen. Sie ist von Rio aus mit einem 2-stündigen Flug zu erreichen. Die Altstadt wurde ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und zieht mit ihrer morbiden Schönheit jährlich Tausende von Touristen an. Barocke Paläste, Kirchen und Klöster säumen die gewundenen Straßen. Bergauf und bergab führen die kopfsteingepflasterten Gassen durch die Stadt, immer wieder eröffnen sich wunderschöne Ausblicke aufs Meer. Im Umkreis liegen auch hier tropische Strände mit goldfarbenem Sand – perfekt zum Relaxen als Abschluss einer Brasilien-Reise!
Marita Trinius
Für die GLOBISTA-Autorin hat sich ein Traum erfüllt, als sie das erste Mal in Rio de Janeiro war. Doch nicht nur diese einzigartige Stadt Metropole am Meer hat sie begeistert, sondern auch viele andere Ecken des Landes, die sie bereisen konnte.