Tiefblau blitzt der Weißensee zwischen den dicht bewaldeten Bergen hervor. Hier und da glitzert noch der Morgentau auf den Almwiesen, die Luft ist kühl und klar. Mit jedem Schritt ein tiefer Atemzug - nicht nur, um den Duft von frischem Gras und feuchtem Nadelholz zu genießen. Auch symbolisch, um dieses wunderschöne Panorama tief in mein Gedächtnis aufzusaugen. An das malerische Bild vom See und den Voralpen, untermalt vom Läuten die Kuhglocken, möchte ich mich noch lange erinnern.
Zum Glück gibt es im Allgäu viele dieser Ausblicke. Bei der Wanderung über den Fellhorngrat etwa schweift der Blick bis zum Hochifen mit seinen schroffen Felswänden. Beeindruckend wird die Aussicht auch, wenn man mit einer der Bergbahnen etwa aufs Nebelhorn gondelt oder die Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf erklimmt. Ein weiterer Höhepunkt ist der schmale Steg durch die Breitachklamm, der an gischtenden Wasserfällen vorbeiführt. Oder die Tour zu den smaragdgrünen Gaisalpseen, wo aufmerksame Wanderer Gemsen und Murmeltiere erspähen können. Im Allgäu-Urlaub ist die Natur eben die Hauptsehenswürdigkeit.
Aber auch Kulturfans kommen nicht zu kurz: Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau bei Füssen zählen zu den Top-Attraktionen im Allgäu. Weniger bekannt: Schloss Linderhof, ebenfalls ein Bauprojekt des Märchenkönigs Ludwig II. Die Venusgrotte wirkt wirklich einer Fabel entsprungen: Die illuminierte Tropfsteinhöhle mit See und Wasserfall wurde nach dem Vorbild von Wagners Oper "Tannhäuser" errichtet. Ein anderer Ausflug führt ins Kleinwalsertal. Es gehört zu Österreich, ist aber über Straßen nur vom Allgäu aus erreichbar. Mit dem Zaferna-Sessellift schweben Besucher hinauf zur Sonna-Alp. Oben gibt's Kaiserschmarren mit Bergblick - ein Hochgenuss! Mareike Scheffer.
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